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Werke > Fensterbücher
Die Fensterbücher von Frederic Vester

Warum Fensterbücher? Was dahintersteckt, ist weit mehr als ein Gag. Es ist der Versuch des Autors, der vernetzten Wirklichkeit besser beizukommen, als dies mit einem üblichen Text in seiner linearen Darstellungsweise möglich ist.

Frederic Vesters Fensterbücher beginnen jeweils mit einer Aussage, die jeder kennt und immer wieder zu hören bekommt. Dabei sieht man durch ein einziges Fenster zunächst nur einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit.

Um zu zeigen, wie eine solche isolierte Betrachtungsweise notgedrungen zu einem falschen Bild der Wirklichkeit führt, öffnen sich beim Umblättern immer mehr Fenster und damit Beziehungen, mit denen der zuerst gezeigte Ausschnitt in Verbindung steht. Dadurch wird dessen eigentliche Rolle im Gesamtsystem immer klarer erkannt, bis am Schluß noch einmal das erste Fenster alleine im Bild steht.

Doch nun hat sich im Gehirn längst ein Netzwerk von Beziehungen und Rückwirkungen aufgebaut, so daß man diesen Ausschnitt, sei dies ein Atomkraftwerk, ein Vogel oder ein Baum, mit ganz anderen Augen sieht und man gegenüber der anfänglichen Aussage eine viel umfassendere Einstellung gewonnen hat.

Im Grunde sehen wir ja immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit und nicht die Verbindungen zwischen ihnen - obwohl diese manchmal wichtiger sind als die Dinge selbst. Leider sind wir schon durch die Fächereinteilung in der Schule dazu erzogen worden. Das Fatale daran ist, daß der enge Blickwinkel immer wieder daran hindert, die Gesamtzusammenhänge zu sehen und entsprechend zu handeln. Die dramatischen Folgen sind inzwischen für jedermann erkennbar.

Ohne aber die Welt als vernetztes Ganzes zu begreifen, werden alle Bemühungen zur Bewältigung der Situation scheitern. Diese Fensterbücher sollen mithelfen, uns die Beschränkungen bewußt zu machen, die wir unserem Denken aus purer Gewohnheit auferlegen und die uns so den Weg zu wertvollen Einsichten versperren.

  • Ein Baum ist mehr als ein Baum
    Wenn wir einen Baum ansehen, so empfinden wir sofort, daß er mehr ist als nur ein Stück Holz und Blätter: Schönheit strahlt er aus, Geborgenheit, Schutz und Lebenskraft, ja, eine brüderliche Beziehung zu uns Menschen. Doch dann werden wir rasch ernüchtert- wenn wir von Festmeter, forstlichem Nutzungssatz und Holzpreisen hören. Hier der Baum als Wirtschaftsfaktor, dort reine Emotionen - denn ein Baum ist weit mehr als ein Baum!
    Frederic Vester schärft mit diesem Fensterbuch den Blick für die Natur und ihre Leistungen, zeigt die wichtige, vielschichtige Rolle des Baumes im Ökosystem unseres Lebensraumes und ermahnt uns, Bäumen nicht zu schaden, den dadurch schaden wir letztendlich vor allem uns selbst.
    Fensterbuch, Kösel-Verlag 1985 (derzeit vergriffen)
    Das Buch war Grundlage für die Zeichentrickfilme der ZDF Kinderserie "Albert sagt...".
  • Januskopf Landwirtschaft
    Die Landwirtschaft am Scheideweg: Frederic Vester geht in seinem "zweigleisigen" Fensterbuch beide möglichen Wege. Entweder weitere Intensivierung von Anbau und Tierhaltung. Oder aber Gesundung von Boden und Landwirtschaft bis zu einem ökologischen Gleichgewicht
    (Fensterbuch, Kösel Verlag, 1986, derzeit vergriffen).
    Januskopf Landwirtschaft. Landwirtschaft in einer Sackgasse?
    Illustrierter Artikel von Frederic Vester im St. Galler Tagblatt, 9.10.2002
  • Das (faule) Ei des Kolumbus
    Ein altes Thema bleibt aktuell: Energie. Frederic Vesters originelles Fensterbuch ist hervorragend geeignet als Lehr- und Lernmaterial über Energiebedarf, Energieverbrauch und Umweltbezüge und als Beispiel für kritische Darstellung der Fragen der Atomenergie (Fensterbuch, Kösel Verlag, 1979, derzeit vergriffen).

    Das Thema wird von Vester in der Neuauflage seines Buchs Die Kunst vernetzt zu denken in Bezug zur aktuellen Situation nochmals aufgegriffen.
  • Der Wert eines Vogels
    Was ist eigentlich ein Vogel wert? - Betriebswirtschaftlich zunächst nur 3,1 Pfennig für das Material. Wie würde sich diese Rechnung ändern, wenn man das Lebewesen Vogel im Naturzusammenhang sieht und seine Leistungen, die es für seine Umwelt und damit für uns erbringt, in Mark und Pfennig berechnet?
    (Fensterbuch, Kösel-Verlag 1983, derzeit vergriffen).

    Das Thema wurde von der Wirtschaftszeitung BRANDEINS in einem Interview mit Frederic Vester aufgegriffen: Was kostet die Welt? Frederic Vester im Gespräch mit Harald Willenbrock. Im Wirtschaftsmagazin Brandeins, Heft März 2003
  • Wasser = Leben
    Seit Ewigkeiten bestehen Kreisläufe, die das Wasser verteilen und den Pflanzen, Tieren und Menschen als Grundsubstanz immer wieder neu zuführen. Trotzdem verhält sich der Mensch so, als könne es hier nie zu ernsthaften Schwierigkeiten kommen. Aber es ist fünf vor zwölf! (Drehscheiben- und Fensterbuch, Ravensburg Verlag 1987, derzeit vergriffen). Das Buch wurde von der ZEIT mit dem "Luchs 1998" ausgezeichnet. Französische, Italienische, Polnische und Katalanische Sonderausgaben.

    Die Drehscheiben des Buchs wurden für die Wanderausstellung "Wasser=Leben" des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, München, in begehbare Exponate umgewandelt (2002 aktualisiert). Das Buch wurde von der ZEIT mit dem "Luchs 1998" ausgezeichnet
Tel. +49 089-535010
info@frederic-vester.de